Druck aus der Wirtschaft wegen der geplanten Abholzung in Gersweiler

Die Halberger Grünen stellen sich hinter die Grüne Stadtratsfraktion und kritisieren den Verein Wirtschaftsregion Saarland, der kürzlich die intensive Prüfung von Alternativen als den Versuch das Familienunternehmen in seinem Bestand zu gefährden bezeichnet hatte.

28.01.20 –

Nachdem sich der Druck aus der Wirtschaft und der politischen Opposition im Stadtrat artikuliert hat (die Saarbrücker Zeitung berichtete am 23. Januar) wünschen sich die Halberger Grünen von ihrer Bürgermeisterin Frau Meyer-Gluche ein klares Statement. Auf ihr Betreiben hin habe der Stadtrat von Saarbrücken im Juni 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Nun sei es auch der Zeit, dass Aktionsplan vorgelegt werde aus dem hervorgeht wie konkret gegen den Notstand vorgegangen werden soll. Dabei spiele der Umgang mit Waldflächen und Flächen für industrielle Nutzung eine herausragende Rolle. Maßnahmen wie die beschlossenen aber bisher nicht umgesetzten Fahrradstraßen und die Begrünung der Bushaltestellen bewerten die Halberger Grünen nach Ansicht ihres Vorsitzenden Joachim Mohr als „nette Gesten, die leider in ihrer Wirkung eher als Petitessen anzusehen sind“.

Überregionale Investoren bewerten eine Wirtschaftsregion nicht danach, ob rücksichtslos jedes Stück Wald geopfert wird, wenn ein potentieller Investor es fordert, sondern danach wie verlässlich die verantwortlichen Politiker einzuschätzen seien.

„Ernsthaftes Bemühen um eine Vereinbarung von ökologischen mit sozialen und wirtschaftlichen Komponenten zeichnet eine weitsichtige Politik aus.“ stellt Anne Lahoda, Ortsverbandsvorsitzende fest. Kurzfristige Denke mit möglichst raschem Abholzen könne der Mentalität des Vereins Wirtschaftsregion Saarland entsprechen, mache aber nur deutlich, wie kurzfristig der Verein offensichtlich denke. Für das, auch von den Halberger Grünen erhoffte, weitere Wachstum der Firma Woll sei der aktuelle Standort durch seine Lage am Waldrand ungeeignet.

Bedenken der Fraktionen von Linken und SPD machten nur deutlich wie fern der Umweltschutzgedanke diesen Parteien immer noch ist. Die Zerstörung eines funktionierenden Waldes sei selbst durch umfangreiche Neu-Anpflanzungen nicht zu kompensieren, da diese erst nach Jahrzehnten vergleichbaren Nutzen bringen können.